12 Tipps für eine nachhaltige Hochzeit

Tipps nachhaltige Hochzeit
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Wir geben euch 12 Tipps für die ersten Schritte in Richtung einer nachhaltigeren Hochzeit. Nachhaltigkeit hat nichts mit Verzicht zu tun, sondern mit kreativen und neuen Ideen, Individualität und einem gutem Gefühl.

Bei der Hochzeitsplanung hat man viele Sachen im Kopf und denkt in der Regel leider viel zu selten an den Nachhaltigkeitsaspekt. Dadurch gehört die Hochzeitsbranche wohl auch eher zu einer der verschwenderischen mit viel Müllproduktion. Uns ist es eine Herzensangelegenheit Alternativen zu traditionellen Hochzeitsbräuchen aufzuzeigen, die besser für unseren Planeten sind. Mit diesem Blogartikel möchten wir euch kein schlechtes Gewissen machen, denn auch bei unseren eigenen Hochzeiten haben uns hier Infos und Ideen gefehlt. Es war schwierig passende Alternativen zu finden.

Das ändert sich zum Glück immer mehr – es gibt bereits viele Dienstleister:innen, die sich dahingehend anpassen und Hochzeitsmessen, die ihren Fokus auf den nachhaltigen Aspekt  legen und viele neue Ideen präsentieren. Auch Brautpaare entschließen sich nach einer Statista-Studie* für nachhaltigere Alternativen. So geben 32 % der im Jahre 2020 Befragten an, dass sie sich für nachhaltige Dekoration entschieden haben. Auch ca. 32% achteten beim großen Tag darauf Bio-Lebensmittel aus der Region mit saisonalen Bezug anzubieten.

Lasst uns achtsam mit unserer schönen Welt umgehen und lasst euch dazu inspirieren!

In diesem Artikel findet ihr folgende Punkte:

So könnt ihr eine nachhaltige Hochzeit planen:

Fahrtweg zwischen Trauungsort und Feierlocation

Die Location ist ein großer Punkt in der Planung. Ist euer Trauungsort in der Nähe? Das erleichtert nicht nur die Organisation am Tag selbst, auch Zeit kann dadurch gut eingespart werden. Zusätzlich reduziert ihr natürlich den Fahrweg von etlichen Gästen, die zur selben Zeit meist mit verschiedenen Autos fahren und so einen hohen CO2 Ausstoß begünstigen. Wenn sich ein längerer Fahrweg nicht vermeiden lässt, könnt ihr euch auch über einen Shuttle-Bus Gedanken machen oder vielleicht die Gäste vorab informieren, dass sie Fahrgemeinschaften bilden.

Ringe aus recycelten Materialien

Der Abbau von Gold ist aufwendig, umweltschädigend und selten fair. Das beliebte Edelmetall wird leider beim genaueren Hinschauen von einem bitteren Beigeschmack begleitet. So wird beim Abbau beispielsweise Quecksilber verwendet, was schwerwiegende Auswirkungen auf die direkte Umgebung und die Menschen hat. Ihr wollt mehr erfahren? Dazu empfehlen wir den Artikel von WWF*. Was also tun? Gold und weitere Materialien können ohne Qualitätsverlust recycelt und wiederverwendet werden. Eure Eheringe können dennoch euer Leben lang halten. Ringe aus Altgold findet ihr vornehmlich bei Goldschmieden. Es gibt auch die Möglichkeit beispielsweise alte Familienschmuckstücke einschmelzen zu lassen und daraus Ringe zu designen. Wir finden das hat dann direkt einen doppelt schönen Wert. 🙂

Nachhaltige Gastgeschenke
Gastgeschenke mit Sinn

Gastgeschenke sind generell optional, solltet ihr euch jedoch dafür entscheiden, dann wählt doch eine Variante, die euren Gästen auch wirklich etwas bringt und nicht direkt weggeschmissen wird. Das können Geschenke zum Verzehr sein, wie Marmelade im Glas, welches wiederverwendet werden kann. Inzwischen gibt es auch viele Shops, die nachhaltige Gastgeschenke anbieten, beispielsweise Seed Bombs oder kleine Topfpflänzchen. Eine weitere schöne Möglichkeit ist eine Spende pro Gast zu tätigen und das mit einer hübschen selbstgemachten Karte auf den Platz zu legen.

Konfetti war gestern

Nach der Trauung möchte man das Brautpaar hochleben lassen – dafür wird häufig zu Konfetti aus künstlichen Materialien gegriffen. Das muss nicht sein. Meist ist es von der Location her ohnehin nicht erlaubt und produziert unnötigen Müll, welcher schnell in der Natur landet. Konfetti aus Blüten, Blättern oder Samen sind hier gute Alternativen oder auch Weddingswands, Tamburinen oder Ähnliches.

Unnötige Geschenke mit Wunschliste vermeiden

Damit man keinen unnötigen Krams geschenkt bekommt, mit welchem ihr womöglich gar nichts anfangen könnt, empfehlen wir ein Wunschliste. Schreibt auf, was genau ihr euch wünscht und wo eure Gäste die Sachen finden können. Am besten vermerkt ihr das direkt in euren Einladungstexten. Vielleicht sind ja auch schon ein paar nachhaltige Hochzeitsgeschenke aufgelistet ;).

Saisonale Blumen für eure Hochzeit

Blumen sind meistens ein großer Teil einer Hochzeit – man findet sie in der Deko, als Brautstrauß und in Accessoires. Fragt gern eure:n Florist:in, ob die Blumen regional bezogen werden können und schaut, welche Blumen gerade saisonal in eurem Hochzeitsmonat verfügbar sind. Ebenfalls absprechen könnt ihr, dass in den Blumeninstallationen weniger oder kein Plastik verwendet werden soll. Da existieren beispielsweise schon gute Alternativen zum klassischen Steckschaum. Inzwischen gibt es auch Möglichkeiten, sich selbst einen Quadratmeter Wildblumenwiese zu mieten, selber zu säen und dann zur Hochzeit so eure eigenen Blumen zu ernten. Oder vielleicht hat ja auch ein:e Bekannte:r Platz im Garten dafür?

Verschenkt die Blumen nach der Feier an eure Gäste oder spendet sie einem anderen Event in der Umgebung. Alternativ könnt ihr auf den Tischen schöne Topfpflanzen verwenden, die im Gegensatz zu Schnittblumen eine längere Haltbarkeit haben und nicht weggeschmissen werden müssen. Ebenso können Topfpflanzen auch oft gemietet werden.

Dienstleister:innen aus der Nähe 

Wählt Dienstleister:innen aus eurer Nähe. Die Vorteile hierbei sind schnell aufgezählt: Kurze Anfahrtswege, Bezug von regionalen Produkten und persönlicher Kontakt.

Nachhaltigkeit beim Essen

Das Essen gibt euch eine große Chance etwas nachhaltiger zu sein. Das beginnt natürlich bei der Essensauswahl – biologische und saisonale Zutaten, die regional bezogen werden helfen bei einem umweltfreundlichen Menü. Für eine nachhalitge Hochzeit könnt ihr auch bei der Verwendung von Fleisch näher hinschauen oder gar vegetarisch-veganes Essen aussuchen. Wusstet ihr schon, dass bei einem gesetzten Menü in der Regel weniger Essen weggeschmissen wird als bei einem Buffet? Grund genug sich darüber Gedanken zu machen, ob das eine Option für euch wäre. Als Kompromiss kann man hier auch das Live-Cooking nehmen. Hier können eure Gäste wie bei einem Buffet das Essen selbst auswählen, doch wird es vorab durch den Koch / die Köchin portioniert. Fragt auch mal beim Caterer nach, was mit dem übrig gebliebenen Essen passiert. Vielleicht könnt ihr das am Ende mitnehmen oder an die Tafel spenden. Das gleiche gilt natürlich auch für die begleitende Getränkeauswahl.

Die Wahl der Outfits

Auch für eure Hochzeitsoutfits steigen die nachhaltigen Alternativen. Ob Secondhand-Anbieter oder Materialien aus nachwachsenden und recycelten Stoffen – das Angebot steigt, also schaut doch mal was es in eurer Nähe so dazu gibt und stöbert zwischen all den schönen nachhaltigen Hochzeitskleidern und -anzügen.

Deko könnt ihr auch leihen oder selber machen

Bei manchen Locations ist die Dekoration bereits mit inbegriffen. Wenn ihr euch selbst darum kümmert müsst ihr nicht alles neu kaufen. Von Besteck über Kerzenhalter bis hin zu Möbeln – heutzutage kann man diese Dinge auch ganz einfach ausleihen. Und wenn dann doch nichts passendes dabei sein sollte, tummelt euch mal auf Flohmärkten, ebay und co. rum. Auch hier kommt ihr meist günstiger weg. Mit Upcycling könnt ihr außerdem tolle DIY-Deko zaubern, die eurer Hochzeit nicht nur mehr Individualität verleiht sondern auch die Umwelt schont. So ist es beispielsweise ganz einfach, Trinkflaschen zu Kerzenständern umzufunktionieren oder Namenschilder aus Naturprodukten zu basteln. Die Möglichkeiten sind endlos.

Auf das Papier kommt es an

Mit den Hochzeitseinladungen beginnt meist die ganze Hochzeitsplanung. Sie legen den ersten Stein für das Look & Feel eurer Feier. Leider werden Sie jedoch schnell wieder vergessen und weggeschmissen. Bei der Auswahl der Papeterie könnt ihr für nachhaltige Hochzeitseinladungen auf recyceltes Papier achten oder gar welches, das Samen integriert hat und eingepflanzt werden kann. Einige Anbieter verwenden auch ausrangierte T-Shirts für die Herstellung von Hochzeitseinladungen. Eine Recherche lohnt sich hier auf jeden Fall. Eine weitere Überlegung wäre, inwieweit ihr auch auf digitale Lösungen, wie Einladungen per Mail oder einer Hochzeitswebsite, zurückgreifen möchtet.

Ballons sind keine gute Idee

Inzwischen ist es bei den meisten wohl schon angekommen – Ballons steigen zu lassen tut unserem Planeten wirklich nicht gut. Damit wird jede Menge Plastikmüll davon schweben gelassen. Das Material baut sich nur sehr langsam ab und stellt zudem eine konkrete Gefahr für Wildtiere dar. Hinterfragt diesen Brauch also gerne und greift hier gegebenenfalls auf ökologische Alternativen zurück. Wünsche für das Brautpaar können auch mit kleinen Karten, in Gästebüchern oder auf Bildern gesammelt werden.

nachhaltig heiraten

Wir möchten euch dazu ermutigen, traditionelle Hochzeitsbräuche zu hinterfragen und in die heutige Zeit zu setzen. Einige Alternativen konnten wir euch heute schon einmal vorstellen und wir hoffen, dass es auch weiterhin viele neue tolle Ideen gibt. Denn, wenn wir ehrlich sind, kann eine Hochzeit auch ohne Tauben fliegen lassen, Luftballons und üppig-ausladender Dekoration ganz wundervoll werden. 🙂 Ihr könnt auf eine Sache so gar nicht verzichten? Wenn das für euch Priorität hat, ist das okay. Schaut einfach mit welchen anderen Punkten ihr das wieder kompensieren könnt und möchtet.

Wir hoffen die Tipps helfen euch weiter und unterstützen bei einer nachhaltigen Hochzeit oder auch „Green Wedding“. Euch ist auch noch was eingefallen? Teilt gerne eure Ideen hier in den Kommentare oder auf Instagram mit dem #LiebeimKopf mit uns.

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