Nachhaltiges Hochzeitsessen – Saisonal, regional und bewusst

nachhaltiges Hochzeitsessen
© Rebecca Pohl

Nachhaltigkeit und umweltbewusstes Handeln gewinnen immer mehr an Bedeutung – auch bei Hochzeiten. Einen maßgeblichen Einfluss darauf hat auch die Wahl des Essens. Wie ihr nachhaltiges Essen auf eurer Hochzeit einbindet, erfahrt ihr hier.

Uns bei Liebe im Kopf ist es eine Herzensangelegenheit, Hochzeitspaaren Nachhaltigkeit in der Hochzeitsplanung näher zu bringen und tolle Alternativen aufzuzeigen. Für viele bedeutet nachhaltiger heiraten noch eine Hürde, doch das muss es nicht sein. Ein einfacher Weg geht bspw. über das Hochzeitsessen.

Der Einfluss von Essen auf den Klimawandel ist evtl. noch nicht weit verbreitet, jedoch ein wichtiger Treiber. Tatsächlich macht das globale Ernährungssystem ganze 37 % der globalen Treibhausgasemissionen aus. (1) Grund genug zu schauen, wie wir bei Hochzeiten einen Weg finden, nachhaltiges Essen anzubieten.

Es fängt bei der Locationsuche an

Eine passende Location zu finden kann an sich schon stressig sein, daher sind wir uns bewusst, dass man hier nicht immer die größte Auswahl in puncto nachhaltiges Hochzeitsessen hat. Solltet ihr eine Location ins Auge gefasst haben, könnt ihr nachfragen, wie sie es mit dem Essen handhaben, bspw. ob sie regionale, saisonale Produkte verarbeiten oder lokale Landwirte unterstützen. 

Für regionale und lokale Lebensmittel fallen i.d.R. kürzere Wege an, was besser für die Umwelt ist. Neben der CO2-Einsparung, wird zusätzlich meist wird weniger Verpackungsmaterial verwendet und zudem schmecken Lebensmittel aus der Umgebung besser, da Obst und Gemüse voll ausreifen können. (2)

Alternative Ernährungsformen einbinden

Auch welche Ernährungsformen hauptsächlich ausgewählt werden, macht aus Sicht der Nachhaltigkeit einen Unterschied. Hättet ihr es gewusst? Allein die Rindfleischproduktion verursacht ca. 14 kg Kohlendioxid – im Vergleich, bei Bohnen sind es gerade mal 150g. (3) Mit einem erweiterten oder ausschließlichen vegetarischen/veganen Menü macht ihr einen großen Unterschied. Ihr schafft somit eine vielfältige Auswahl an pflanzlichen Gerichten, die nicht nur umweltfreundlich sind, sondern auch den unterschiedlichen Ernährungsbedürfnissen eurer Gäste gerecht werden. Es ist also ein größerer Hebel für nachhaltiges Hochzeitsessen. Fragt im Vorfeld ab, ob ihr sowieso schon Vegetarier- oder Veganer:innen unter euren Gästen habt.

Weniger Abfall durch gute Menüplanung

Bei der Wahl auf ein gesetztes Menü verursacht ihr tendenziell weniger Lebensmittelverschwendung, denn hier werden die Portionen im Gegensatz zu einem Buffet portioniert und Lebensmittel kontrollierter eingesetzt. Doch mit einer guten Planung kann auch ein Buffet risikoärmer werden, in puncto Abfall. Bspw. wenn es länger steht und sich die Gäste immer wieder etwas Essen holen können oder die Möglichkeit besteht, übrig gebliebenes Essen später mitzunehmen oder zu spenden. Kleiner Tipp: Bietet übriggebliebenes Essen doch einfach nochmal als Mitternachtssnack an. Alternativ könnt ihr auch Mischformen verwenden. Bspw. dass die Vorspeise als gesetztes Menü eingeplant wird und nur die Hauptgerichte als Buffet. 

Habt ihr schon von Live-Cooking-Stations gehört? Hierbei können sich eure Gäste ihr Essen nach ihren individuellen Präferenzen zusammenstellen. Dadurch bleibt weniger liegen und dies trägt wiederum zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen bei. Zudem hat diese Form einen Unterhaltungsfaktor, da Gäste den Köch:innen beim Kochen zuschauen können. Beachtet jedoch, dass Live-Cooking-Stations meist spezielle Ausrüstungen benötigen und tendenziell mehr Energieverbrauch haben, als die anderen Varianten. Behoben werden kann diese mit energieeffizienten Geräten, die den Energieverbrauch minimal halten.

Wir haben viel von nachhaltiges Hochzeitsessen geredet, da gehören natürlich auch Getränke dazu. Schaut, ob ihr bspw. Bio-Wein sowie regional gewonnene Getränke etc. anbieten können und dass bei Cocktails keine Plastikstrohhalme und generell kein Einmalgeschirr angeboten werden.

Kommuniziert euer Vorhaben vorab an eure Gäste

Wir können uns vorstellen, dass bei euch der ein oder andere Gedanke aufkommt in Richtung „Aber für Onkel Gerhard brauchen wir auf jeden Fall Fleisch” oder „Die Leute werden komisch gucken, wenn wir nur Bio-Wein anbieten” etc. Diese Gedanken sind absolut nachvollziehbar – ihr möchtet eure Gäste nicht vor den Kopf stoßen. Eine Kommunikation vorab kann das verhindern. Informiert eure Gäste über die nachhaltige Ausrichtung eurer Hochzeit, bspw. über die Einladung oder Hochzeitswebsite, und ermutigt sie, sich auf die umweltbewussten Alternativen einzulassen. Letztlich ist es auch eure Hochzeit und ihr entscheidet, was oder was nicht auf euren Teller kommt. 🙂

Ihr möchtet weitere Drehschrauben für eine nachhaltigere Hochzeit kennenlernen? Dann findet ihr hier 12 Tipps.

Was ist euch bei eurem Hochzeitsessen besonders wichtig? Schreibt es uns hier in die Kommentare oder bei Instagram und Facebook.

Quellen: 

  1. Ernährung & Klimawandel: Essen wir das Klima auf? | WWF
  2. Nachhaltig essen: regional, saisonal und pflanzlich – Landeszentrum für Ernährung (landeszentrum-bw.de)
  3. Klimaschutz beim Essen und Einkaufen | Verbraucherzentrale.de